Frauen tun es.
Frauen tragen die Krise die Gesellschaft und halten das System am Laufen. Dabei kommt ihre eigene Gesundheit oft zu kurz. Mit einer Kampagne machen die SPÖ-Frauen auf die Wichtigkeit von Vorsorgeuntersuchungen aufmerksam.
„Wir haben mit dem Motto unserer Kampagne – Frauen tun es – einen positiven und aufmunternden Zugang gewählt. Der Alltag in der Pandemie zehrt an unser aller Kraft. Gerade jetzt ist es wichtig, die eigenen Bedürfnisse nicht immer hintanzustellen und auf sich selbst und die eigene Gesundheit zu schauen“, so SPÖ-Frauenvorsitzende Eva-Maria Holzleitner.
Information über Vorsorge ist wichtig
Einmal im Jahr gibt es für alle über 18-Jährigen das Angebot eines kostenlosen umfangreichen Gesundheitschecks. Dabei geht es um die Früherkennung von Krankheiten und um das Erkennen von Risikofaktoren (z.B. Diabetes-Screening durch Blutzuckermessung) damit diese vermieden werden können.
Die Vorsorgeuntersuchungen sind im Pandemiejahr 2020 im Vergleich zu 2019 drastisch zurückgegangen. So gab es im Jahr 2020 im Vergleich zu 2019 13 Prozent weniger Mammografie-Untersuchungen und um 8 Prozent weniger PAP-Abstriche zur Gebärmutterhalskrebsprävention. Auch beim allgemeinen Untersuchungsprogramm gab es einen Rückgang von 11 Prozent. (Quelle ÖGK, ÖGB)
Die Bundesregierung lässt die Frauen mit all ihren Sorgen im Stich. Wenn neben all den zusätzlichen Verpflichtungen keine Zeit für Untersuchungen bleibt, kann das weitreichende Konsequenzen haben. Die SPÖ-Frauen fordern mehr Information und Aufklärung und einen Ausbau des wohnortnahen Gesundheitsangebots in ganz Österreich.
Das fordern die SPÖ-Frauen:
• Ausbau der Kassenärzt*innenstellen in ganz Österreich
• mehr Gynäkolog*innen mit Kassenverträgen in allen Bundesländern
• Ausbau der Primärversorgungszentren als Erstanlaufstellen – Hausärzt*innen, Fachärzt*innen, Vertreter*innen anderer Gesundheitsberufe etwa aus der Pflege, Physiotherapie, Psychologie oder Ernährungsberatung arbeiten unter einem Dach oder in einem engen Netzwerk zusammen
• Kostenlose Therapieplätze für Kinder und Erwachsene, die an den Folgen der Pandemie leiden
• Ausbau der psychotherapeutischen Versorgung
• Gender-Medizin in Forschung und Anwendung – bei vielen Krankheiten haben Frauen andere Symptome als Männer, darauf muss in Zukunft viel stärker Rücksicht genommen werden
Zahlen, Daten, Fakten
In Österreich sind die Vorsorgeuntersuchungen im Pandemiejahr 2020 im Vergleich zu 2019 drastisch zurückgegangen. So gab es im Jahr 2020 im Vergleich zu 2019 13 Prozent weniger Mammografie-Untersuchungen und um 8 Prozent weniger PAP-Abstriche zur Gebärmutterhalskrebsprävention. Auch beim allgemeinen Untersuchungsprogramm gab es einen Rückgang von 11 Prozent. (Quelle Österreichische Gebietskrankenkasse, ÖGB)
Zahlen im Detail:
Vorsorge Koloskopie: -13 %
Vorsorge Mammographie: -13 %
Allgemeines Untersuchungsprogramm: -11 %
PAP-Abstriche: -8 %
Hörgeräte: -12,5 %
Besonders alarmierend sind die Zahlen bei der Krebsfrüherkennung in Lockdown-Zeiten: Laut Rechnungshof wurden 2020 in der ersten Pandemiewelle um 75 Prozent weniger Mammografien und Darmspiegelungen gemacht als im Jahr davor.
EU-weit sind Schätzungen zufolge bis zu einer Million Krebserkrankungen wegen der Corona-Pandemie nicht entdeckt worden, so ein gemeinsamer Bericht von OECD und EU-Kommission, der im Dezember dieses Jahres veröffentlicht wurde.