Anti-Baby-Pille
Am 18. August 1960 kam die erste Antibabypille in den USA auf den Markt. Ein Jahr später kam sie auch nach Deutschland. In Österreich wurde sie dann 1962 zugelassen.
Die Erfindung der Pille hat das Leben vieler Frauen maßgeblich verändert. Erstmals konnten Frauen ungewollte Schwangerschaften verhindern.
Mit der 68er-Bewegung ging eine “sexuelle Revolution” einher. Auch aufgrund der Pille wurde Sex offener diskutiert und praktiziert. Frauen setzten sich für das Recht über ihren eigenen Körper entscheiden zu dürfen, ein. Selbstbestimmte Familienplanung sollte künftig möglich sein.
Die Einführung der Pille führte dazu, dass Frauen auch allgemein unabhängiger wurden. Frauen wurden später Mütter und so blieb mehr Zeit für Schule, Ausbildung und Beruf. Die Zahl der Maturantinnen und Akademikerinnen stieg noch in den 1960ern sprunghaft an.
Wie alles begann
Den entscheidenden Anstoß für die Pille gaben die Krankenschwester Margaret Sanger und die vermögende Biologin Katharine McCormick aus den USA.
Die beiden Frauenrechtlerinnen waren zwei von vielen, die ihr Leben dem Kampf für die Rechte der Frauen widmeten.
Verhütung immer noch Frauensache?
Verhütung liegt bei heterogenen Paaren nach wie vor überwiegend in der Verantwortung der Frauen. Doch mit Verhütung und Schwangerschaft sollten nicht nur Frauen auseinandersetzen. Auch Männer profitieren davon, wenn eine ungewollte Schwangerschaft verhindert wird.
Recht auf Selbstbestimmung
Jede Frau hat das Recht eine Methode zur Verhütung zu wählen, die zu ihr passt. Unabhängig von den Kosten. Hormonelle Verhütungsmittel wie Pille, Pflaster, Hormonspirale oder Ring beeinflussen den Hormonhaushalt. Zu den nicht-hormonellen Verhütungsmethoden zählen unter anderem Kupferspiralen, Kondome, Diaphragma und Femidome.
Nach dem ungeschütztem Geschlechtsverkehr, einer Verhütungspanne oder einem sexuellen Übergriff besteht die Möglichkeit, einer Befruchtung der Eizelle und damit eine Schwangerschaft zu verhindern. Die beiden Verhütungsmethoden sind die “Pille danach” und die “Spirale danach”.
Kostenfreie Verhütungsmethoden
Griechenland, Großbritannien, Portugal, Belgien, Irland, Spanien, Slowenien, Italien, Schweden, die Niederlande, Frankreich, Finnland und Deutschland geben die Antibabypille meist bis zum 25. Lebensjahr der Frau, kostenfrei ab. Seit 1.1.2023 sind in Luxemburg einige Verhütungsmittel generell kostenfrei.
Jede Frau hat das Recht auf sexuelle und reproduktive Gesundheit. Die SPÖ-Frauen kämpfen seither für kostenlose Verhütungsmittel und für das Recht auf einen sicheren, legalen und kostenfreien Schwangerschaftsabbruch. Österreich soll endlich wieder zu den fortschrittlichen Ländern in Europa zählen.