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Corona-Krise trifft Frauen besonders!

28. Dezember 2020

Corona-Krise trifft Frauen besonders!

“Die Pandemie ist wie ein Blick durch ein Brennglas: Ungerechtigkeiten, die es bereits zuvor gab, haben sich in den letzten Monaten dramatisch verschärft. Das ist kein schöner, aber ein ehrlicher Befund: Das Jahr 2020 war politisch kein gutes für Frauen. In vielen Bereichen sind wir es nämlich, die das Missmanagement der Bundesregierung ausbaden müssen. Das darf sich 2021 nicht wiederholen”, ziehen SPÖ-Vorsitzende Birgit Gerstorfer und SPÖ-Frauenvorsitzende Renate Heitz in der Pressekonferenz am Montag, den 28.12.2020 Bilanz.

„Wir müssen politische Veränderung und Verbesserung für Frauen schaffen und alles tun, um die am meist Betroffenen in und nach der Krise zu unterstützen. Gemeinsam mit unserer Frauenorganisation werden wir die kommenden Tage, Wochen und Monate dafür kämpfen, dass Ungerechtigkeiten beseitigt werden und diese Krise beendet wird“, legt Gerstorfer einen Arbeitsschwerpunkt für 2021 fest.

Gewalt gegen Frauen gestiegen

Die Zeit in Isolation, im Lockdown und im Homeoffice stellen besondere Gefahren für Frauen und Kinder dar. Die häusliche Gewalt an Frauen steigt und die Gefahrenlage darf nicht bagatellisiert werden. Frauenberatungsstellen wurden schon vor der Krise nicht ausreichend unterstützt, nun stehen diese am Limit.Das autonome Frauenzentrum hat im Jahr 2019 4462 Beratungen durchgeführt. Diese Zahl wurde heuer bereits im Oktober überschritten. Derzeit liege man bei einem Zuwachs um 20 Prozent. Durch die Isolierung zu Hause, durch die Ausgangsbeschränkungen sind soziale Netze wie Familie, Nachbarn und Freunde zusätzlich für betroffene Frauen weggebrochen.

Im Gewaltschutzzentrum registriert man ein rasantes Ansteigen von Betretungs- und Annäherungsverboten. 2019 wurden Österreichweit gesamt 8.748 Betretungs- und Annäherungsverbote ausgesprochen. Am 31. August 2020 waren es bereits 8.063 und bis Ende Oktober habe sich die Anzahl solcher Verbote im Vergleich zum Vorjahr um ein Fünftel erhöht. In manchen Monaten habe die Steigerung sogar bis zu 45 Prozent betragen.

Im laufenden Jahr 2020 gab es laut Medienberichten bereits 22 Morde an Frauen. Auch in Extremsituationen darf Gewalt in unserer Gesellschaft keinesfalls hingenommen werden.

Daher braucht es:

Frauen am stärksten von Mehrbelastung betroffen

„In den meisten Familien sind es die Frauen, die rund um die Uhr versuchen, alles gleichzeitig zu bewältigen: Arbeit, Kinderbetreuung, Heimunterricht, Pflege der Angehörigen, Haushalt“, zeigt Heitz die Doppelbelastung vieler Frauen auf. Der Druck auf Eltern steigt massiv und Frauen sind es, die die Hauptlast tragen.
Eine SORA-Befragung von Eltern zeigt: 50 Prozent der Befragten waren während des 2. Lockdowns stark belastet. Bei den Müttern waren es zwei Drittel. Jede dritte befragte Frau arbeitet früh morgens oder abends, jede zehnte sogar in der Nacht, um trotz Kinderbetreuung Zeit für Erwerbsarbeit zu finden. Dazu kommen massive finanzielle Sorgen.Die Zahlen zeigen, dass Alleinerzieherinnen mit 15 Stunden Arbeit pro Tag, die am stärksten Belasteten in der Krise sind. Zudem ist von ihnen jede zweite Mutter armutsgefährdet.

Daher braucht es:

Corona-Krise verstärkt die Schieflage am Arbeitsmarkt

„Die Regierungsparteien stimmen regelmäßig gegen die Anliegen der Frauen in Österreich“, fasst Birgit Gerstorfer das Stimmverhalten von Grünen, ÖVP und FPÖ zusammen. So haben sie bisher gegen umfangreiche Arbeitsmarktpakete und Gipfel gestimmt. Doch bereits zu Beginn der Krise zeigte sich, dass es vor allem Frauen sind, die zu Corona-Arbeitslosen wurden. Beim Höhepunkt der Arbeitslosigkeit waren 85 Prozent aller Corona-Arbeitslosen Frauen.

Eine Verdrängung fand aber nicht nur am Arbeitsmarkt statt. Auch aus den öffentlichen Debatten werden Frauen verdrängt: Eine Auswertung des Momentum Instituts zeigt, dass Gäste in politischen Talkshows und Diskussionen, welche im Zusammenhang zur Corona-Krise standen, eindeutig überwiegend Männer waren: Nicht einmal jeder dritte Gast war eine Frau.
„Dass in Medien mehr Männer als Frauen zu Wort kommen war in Österreich auch vor der Krise üblich. Allerdings ist dieser Wert in den letzten Monaten noch weiter auseinander gegangen.“, kritisiert Heitz die Zusammensetzung der öffentlichen Debatte.
„Besonders stark ist die Schieflage aktuell bei der Verteilung unter den ExpertInnen. Hier liegt der Anteil der weiblichen Gäste nur bei 25 Prozent. Kein Wunder also, dass viele notwendige Maßnahmen in der öffentlichen Debatte nicht vorkommen.“

Daher braucht es:

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