Die Arbeitswelt berufstätiger Mütter
Schlechte Löhne & veraltete Rollenbilder:
Acht von zehn Teilzeitbeschäftigten sind Frauen. Die meisten von ihnen sind Mutter. Das hat der aktuelle Arbeitsklimaindex der Arbeiterkammer ergeben. „Wenn ich höre, dass ein Viertel der Frauen in Teilzeitbeschäftigung gerne mehr arbeiten wollen, bekräftigt mich das in meiner langjährigen Forderung nach mehr Kinderbetreuungsplätzen“, sagt Landesparteichefin Birgit Gerstorfer. „Frauen werden in veraltete Rollenbilder gedrängt. Im 21. Jahrhundert muss es möglich sein, dass sich auch Mütter in der Arbeitswelt nach ihren Wünschen voll entfalten können“, ist sich Gerstorfer sicher. Die Zeit, in denen die Frau dazu gedrängt wird „Zuverdiener“ zu sein, ist vorbei. Die Parteichefin sieht vor allem bei der Frauenlandesrätin Christine Haberlander Handlungsbedarf. „Die Landesregierung schlägt derzeit einen völlig falschen Weg ein. Anstatt den Müttern Steine in den Weg zu legen, wie zum Beispiel die kostenpflichtige Nachmittagsbetreuung, sollte man der politischen Verantwortung nachkommen und ordentliche Rahmenbedingungen schaffen.“
Ist Familie noch leistbar?
Obwohl die vollbeschäftigten Männer Überstunden leisten und die Frauen Haushalt, Kinderbetreuung und Teilzeitjob unter einen Hut bekommen müssen, kommen viele Familien nicht über die Runden. „Zudem sind die Frauen in den zu schlecht bezahlten Branchen Handel, Gastronomie und Gesundheitswesen tätig. Satte 45 Prozent der Teilzeitbeschäftigten sind mit ihrem Einkommen mittel bis gar nicht zufrieden“, verweist Gerstorfer auf die Auswertung der Arbeiterkammer. Zum Vergleich: Bei Vollzeitbeschäftigten sind es 31 Prozent. „Wenn wir sicherstellen wollen, dass sich Paare die Gründung einer Familie in Zukunft noch leisten können, müssen wir rasch handeln.“ Nur faire Löhne und gute Rahmenbedingungen können die Lösung sein.
Quelle: AK-Arbeitsklimaindex https://ooe.arbeiterkammer.at/beratung/arbeitundgesundheit/arbeitsklima/arbeitsklima_index/Arbeitsklima_Index_2019_April.html