Faire Löhne, Zeit zum Leben und soziale Sicherheit
Was Frauen wollen – nicht nur am Frauentag!
Die Situation auf dem Arbeitsmarkt ist angespannt. Druck und Stress nehmen zu, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist nach wie vor schwierig und der Einkommensunterschied zwischen Frauen und Männern unverändert hoch: In Oberösterreich liegt er bei 26,9 Prozent. „Wir wollen faire Bezahlung, Zeit zum Leben und dass die soziale Sicherheit auch in Zukunft gewährleistet ist“, sagt Landtagsabgeordnete Sabine Promberger. Anlässlich des heutigen Int. Frauentages machen die Landesfrauenvorsitzende und der SP-Landesvorsitzende Dr. Johann Kalliauer gemeinsam deutlich, dass sich die SPOÖ konsequent dafür einsetzt – nicht nur am Frauentag! Seit dem vergangenen Wochenende wurden Nelken verteilt und die Passantinnen mittels eines Kärtchens eingeladen, Anregungen und Ideen zum Thema abzugeben.
Ideen und Forderungen zum Thema Frauen und Arbeit werden bei Straßenaktionen, Veranstaltungen und regionalen Dialogforen in ganz Österreich gesammelt und diskutiert. Das Ergebnis des Diskussionsprozesses wird dann bei der SPÖ-Bundesfrauenkonferenz im Herbst präsentiert und beschlossen. „Einkommensunterschiede können nur durch gezielte Maßnahmen ausgeglichen werden. Dabei sehe ich es als hochnotwendige Voraussetzung, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie endlich gewährleistet wird – nämlich durch den forcierten Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen gerade für Unter-Dreijährige und einen Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz. Außerdem sollten wir vermehrt über eine Arbeitszeitverkürzung nachdenken“, ist sich Promberger sicher.
Immer mehr Beschäftigte fühlen sich von ihrer Arbeit überlastet. Ein Viertel aller Beschäftigten arbeitet mehr als 40 Stunden pro Woche, jede/r Zehnte sogar mehr als 45 Stunden (Arbeitsklima-Index 2015). Darunter leiden die gesundheitliche Verfassung und das körperliche Wohlbefinden.
Besonders schwierig ist die Situation von Alleinerzieherinnen: Nur 19 Prozent sagen, dass ihnen die Vereinbarkeit von Beruf und Familienleben sehr gut gelinge.
Teilzeit ist weiblich – Einbußen bei Gehalt und Pension
Die Arbeitszeit von Frauen und Männern klafft auseinander. Während Männer mehrheitlich Überstunden leisten, sind immer mehr Frauen teilzeitbeschäftigt. Etwa jede zweite Frau in Österreich arbeitet Teilzeit und nimmt damit Einbußen beim Gehalt und in der Pension in Kauf.
„Teilzeit ist für viele vor allem dann interessant, solange ihre Kinder klein sind. Wir wollen, dass Frauen die Chance haben, aus der Teilzeitfalle wieder herauszukommen“, so Landesparteivorsitzender Johann Kalliauer.
Der Umstieg von Teilzeit auf Vollzeit muss daher leichter werden. Wichtig ist dabei das nun in Kraft getretene Informationsrecht für Teilzeitbeschäftigte, für das sich die SPÖ-Frauen eingesetzt haben. Teilzeitkräfte im Unternehmen müssen informiert werden, wenn eine Teilzeitstelle extern ausgeschrieben wird.
Zwei Drittel der unbezahlten Arbeit werden immer noch von Frauen geleistet. Ziel ist eine partnerschaftliche Aufteilung der bezahlten und unbezahlten Arbeit.
Arbeit neu bewerten und gerecht entlohnen
Ein Teil der Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern rührt daher, dass Frauen, die in „typisch“ weiblichen Berufsfeldern tätig sind, schlechter entlohnt werden. Sozial- und Dienstleistungsberufe werden schlechter dotiert als technische Berufe.
Berufe im Sozialbereich brauchen eine gerechte Entlohnung. Gerade in den Pflegeberufen sind die körperlichen und psychischen Anforderungen und auch die Verantwortung sehr hoch. Es muss Kriterien geben, die der Bezahlung zugrunde liegen, um so die verschiedenen Berufe vergleichen zu können. Eine gesellschaftspolitische Diskussion zur Neubewertung von Arbeit ist daher notwendig.