Bündnis 8. März: Empört über drohende Ablöse von Margit Hauft im ORF-Stiftungsrat
Empört und mit Entsetzen reagieren die Mitglieder des Bündnis 8. März auf die drohende Ablöse von Margit Hauft im ORF-Stiftungsrat. Hauft vertritt seit 2001 als parteiunabhängige Entsandte das Land Oberösterreich im ORF-Stiftungsrat. „Margit Hauft hat immer als kompetente und unabhängige Frau in diesem Gremium agiert, nun soll sie dort aufhören, weil sie „schwer lenkbar“ sei. Engagierte Frauen mit einer klaren Haltung passen Schwarz/Blau offensichtlich nicht ins Weltbild – und schon gar nicht in Entscheidungsfunktionen“, kommentieren Ulrike Bernauer-Birner, Erika Kirchweger, Maria Buchmayr und Sabine Promberger als Vertreterinnen des Frauenbündnis die besorgniserregenden Entwicklungen.
Im Bündnis herrscht Einigkeit darüber, dass das nur ein weiterer Schritt auf dem Weg von ÖVP und FPÖ ist, Frauen aus entscheidungsrelevanten Gremien zu verdrängen. „Wir haben viele Rückmeldungen von bestürzten Frauen aus ganz Oberösterreich und über alle Parteigrenzen hinweg erhalten – sie haben ‚die Nase voll‘, sie wollen sich das nicht mehr gefallen lassen – Stichwort ‚frauenlose Landesregierung‘“, hält Bernauer-Birner fest.
Hauft, die in den Jahren 1992 bis 2011 an der Spitze der Katholischen Frauenbewegung sowohl in Oberösterreich als auch später österreichweit stand, von 1999 bis 2011 als erste Frau den Vorsitz in der Katholischen Aktion Oberösterreich und bis 2008 geschäftsführende Vorsitzende des Pastoralrates der Diözese Linz war, hat sich laut Erika Kirchweger geradlinig und unbeirrbar für Demokratie und Menschenrechte eingesetzt. „Eine parteipolitisch unabhängige Frau missfällt aber offensichtlich“, so Kirchweger.
„Dass ihr Nachfolger ein Mann aus dem freiheitlichen Lager werden soll, bedeutet, dass die FPÖ jetzt ans Einzementieren ihrer politischen Macht geht. Und noch mehr: es droht hier auch eine parteipolitische Instrumentalisierung des öffentlich rechtlichen Rundfunks!“, ist sich Maria Buchmayr sicher.
„Eine Demontage von Margit Hauft ist ein weiteres Beispiel dafür, dass kompetente Frauen mit Erfahrung als lästig und unnötig ins Abseits gestellt werden, wenn es nach dem Willen der oberösterreichischen Regierungsparteien geht“, so Sabine Promberger.
Einig sind sich die Vertreterinnen des Bündnis 8. März: „Diese Aktion von Schwarz/Blau hat das Fass zum Überlaufen gebracht. Die Frauenquote in der Landesregierung liegt schon bei 0% – im ORF Stiftungsrat wird sie bei einer Ablöse von Margit Hauft unter 20% sinken. Das lassen wir uns nicht mehr gefallen. Wir sind schon sattelfest beim Organisieren von Frauenlandtagssitzungen – da wird eine Frauen-Stiftungsratssitzung kein Problem darstellen. Wir rufen alle Frauen in OÖ zum Protest auf! Wir sind unlenkbar!“
„Bündnis 8. März“
31 Frauenorganisationen in Oberösterreich haben sich vor fünf Jahren zum Bündnis 8. März zusammengeschlossen. Ziel des „Bündnis 8. März“ ist es, Frauenpolitik sichtbar zu machen: „Wir setzen dazu Aktionen und bringen Frauenpolitik ins Bewusstsein der Menschen und unterstützen mit öffentlichen Forderungen aktiv die Frauenpolitik. Weltanschauliche, religiöse und politische Grenzen treten zurück und das gemeinsame Anliegen steht im Vordergrund.”
Die Mitgliedsorganisationen:
ÖGB-Frauen OÖ, Katholische Frauenbewegung OÖ, Haus der Frau – Bildungs- und Begegnungszentrum für Frauen, Katholische ArbeitnehmerInnen Bewegung Betriebsseelsorge/Mensch&Arbeit, Frauenkommission der Diözese Linz, Österreichisches Frauenforum Feministische Theologie, Evangelische Frauenarbeit OÖ, Arbeiterkammer OÖ – Frauenbüro, SPÖ-Frauen OÖ, Grüne Frauen OÖ, Österreichische HochschülerInnenschaft – Frauenreferat, VFQ Gesellschaft für Frauen und Qualifikation mbH, VSG/woman – die Frauenberatung, maiz – autonomes Zentrum von und für Migrantinnen, Volkshilfe – Frauen einer Welt, FIFTITU% Vernetzungsstelle für Frauen in Kunst und Kultur in OÖ, Frauenstiftung Steyr, Frauenberatung Perg, ALOM-FrauenTrainingsZentrum Rohrbach, Frauennetzwerk3 Ried, Frauenberatung Frau für Frau Braunau, Frauenforum Salzkammergut, Welser Frauenforum, Sozialplattform, Gewaltschutzzentrum OÖ, Linzer Frauenbüro, Frauenhaus Linz, Linzer Frauengesundheitszentrum, Autonomes Frauenzentrum Linz, EWMD – European Women’s Management Development International Network-Regionalgruppe Linz, ADA – Alternatives Solidaritätszentrum, Initiative #OhneUnsVielSpaß
Kontakt für Rückfragen:
Ulrike Bernauer-Birner
0732/658759
Erika Kirchweger
0676/87763443
Maria Buchmayr
0732/73 94 00
Sabine Promberger
0676/83940738
05 7726 1127